LA GOMERA -eine Insel umwandern

Der Entschluss einer Umwanderung hat sich fast von allein ergeben aus dem Ergebnis heraus, kein fixes Quartier auf der Insel für 10 Tage am Stück zu finden. Jedes mal beim aussuchen einer neuen Wanderung stach der Weg 132 heraus der zur Gänze über die Insel führt. Die Vorbereitungen waren rasch getroffen und kleine Rucksäcke ausgesucht- wir wollten minimalistisch bezüglich Gepäck und Ausrüstung unterwegs sein. So starteten wir Etappe 1 in San Sebastian, wobei wir uns 8km ins Tal hineinfahren liessen um den ersten Abschnitt von 26km -an einem heissen Tag -machbarer zu machen. Über Berg und Tal landeten wir schliesslich in Hermigua. Ein etwas langezogener Ort, der immerhin die 2 grösste Stadt auf der Insel ist. Die Villa Creativa war unser ersteres urgemütliches zu Hause für eine Nacht. Abendessen nahmen wir in der Cafetería Gara ein, ein urgemütliches von einem liebevollen Kautz geführter Laden, der mit Original Malerein dekoriert war, das Hauptmotiv Katzen – diese manchmal auch meditierend. Symphatisch. Pünktlich 4 Uhr morgens begannen die Hähne zu krähen. Damit war die Ruhe vorbei, gestärkt mit einem Porridge- selfmade zogen wir weiter.

Dabei ging es primär erstmal auf Meereshöhe, zum Strand. Dort ragen rechterhand 4 quadratische Betonpfeiler der El Pescante aus dem Wasser, die einst als Bananen-Verladestation benutzt wurde. Der Wellenstand war in der Regel zu hoch als das Schiffe anlegen konnten und man hat via Kran verladen müssen. Entlang der Küstenstrasse ging es weiter nach Agulo, wo wir uns der berühmten Roten Wand stellten. Der wirkte verschlafen und ruhig- 6. Jänner- Feiertag. Alles geschlossen. Und ja es ist steil und man glaubt unten stehend da gehts nicht hinauf- und doch. Schritt für Schritt. Plötzlich oben. Das Hochplateau zeigte sich windig und kalt, die einstige Sensation der Skywalk- Mirador de Abrante auf unabsehbare Zeit verlassen. Weiter ging es durch herrliche Landschaften und Wälder die zum Nationalpark Garajonay gehören bis nach Vallehermosa. Dort überraschte uns unsere Unterkunft Hotel ANATERVE, sehr gut, so freundlich und zu unserer Überraschung und Erleichterung vegan/vegetarisch. ein schöner Blick am Abend auf die Stadt- morgens immer relativ früh ging es weiter. Der tägliche Wanderweg war zumeist in 6-8h reiner Gehzeit zu bewältigen. Die Angaben der Weg-Beschilderung weisen jeweils nur km aus, was definitiv wenig sagt. Das Netzwerk der Wegbescheibung ist ausgezeichnet, mit 5 herunter geladenen offline Karten (osmand) plus einer klassischen Gomera-Wanderkarte aus Papier, sind wir bestens beraten und versorgt gewesen.

Weiter am kommenden Morgen in Richtung Arure über Alojera ein kleines ruhige gelegenes Dorf an der Nordwestküste, in diesem Abschnitt machten uns Wind und Wetter sehr zu schaffen. Windböen erschwerten es uns, den Weg gerade gehen zu können. Nach 1/4 der Etappe erholten wir uns in einer typischen Touristen-Cafe-Bar. Diese mehr eingerichtet darauf Busse zu bedienen, war leer und immerhin warm und wir konnten uns einerseits im trockenen stärken und etwas windfrei ausruhen. Noch wussten wir nicht wie lang sich dieser Tag noch hinziehen würde, ehe wir in einer mehr als Absteige denn als Quartiert via booking.com erschöpft ins Bett fielen. Immer wieder mussten wir weit hinabsteigen nach Alajero, die Steine nass und rutschig und dann weiter Richtung Valle Gran Rey. Die Strecke an sich wunderschön, aber stürmisch wars und wie- es ging nur mit hoher Konzentration und langsam aber stetig voran. Sensationelle Ausblicke belohnten uns. Und schliesslich am Tag 4 erreichten wir Valle Gran Rey. Wir erlaubten uns einen kleinen Umweg und erstiegen noch den Tafelberg Fortalezza am morgen, sehr beeindruckend, ehe wir dann von Chipude durch einen wunderschönen Baranco ins Tal abstiegen.

PAUSE in Valle und es war Sonntag, es fügte sich gut. Einen kleinen lokalen Künstlermarkt besuchten wir- erfreuten uns daran, dass viele Menschen die Gelegenheit wahrnahmen dort hinzugehen, zusammen zukommen, sich auszutauschen, etwas zu erwerben. Endlich auch wieder ein baden im Meer, Entspannung pur – den Füssen eine Pause geben- wir waren inzwischen bei 95 km bei tgl fast 1000 Höhenmetern.

Ausgeruht ging es dann den Kirchberg wieder hinauf um dann weiter nach La Dama zu gehen, es war sehr heiss, steinig und die Wege zogen sich auf und ab – nahzu zivilsationslos. Nur sehr langsam wurde die zu bewältigende Wegstrecke kürzer Wasser, unsere Sport-Protein-Shakes und Sport-Boost waren auf dem Abschnitt besonders hilfreich. La Dama, war mehr oder weniger eine einzige Bananenplantage unter Verschluss, es war merkwürdig keine Menschenseele unterwegs und diese Monokultur. Vielleicht gibt es ihn ja doch den Bananen-Baron?

Unser Quartier lag 16km abseits vom Weg also entscheiden wir auch dahin zu Fuss aufzusteigen (nach Chipude), gerade noch vor Eintritt der Dunkelheit erreichten wir das Hotel Sonia. Idyllisch gelegen, gutes Essen, und eine mobile Heizung im Zimmer- mehr brauchten wir gerade nicht. Überall mundete uns die traditionelle gomerianische Kresse-Suppe- Wärme von aussen schafft Kraft und Zufriedenheit innen. Der folgende Tag unser 7. brachte uns weiter gen Alajero, um unseren Einstieg in La Dama wieder zu finden, liessen wir uns dieses Mal mit einem Taxi hinführen und wanderten von da aus weiter, durchquerten einen Barranco nach dem anderen, einer war ein völlig verlassenes Bananenpflanzen-Friedhof. Wasser aus- Ende. Die Trockenheit zieht sich entlang der Küste, immer wieder Plätze die aufgegeben wurden, Häuser die verlassen werden mussten oder wollten, nicht selten ungeklärte Besitzverhältnisse, bzw. solche die einen Erwerb unmöglich machten und machen.

Alajero, wir dachten an eine Bar oder ein Restaurant zum Pausieren ehe wir nach Imada weitergehen wollten. Fehlanzeige- alles geschlossen. Für solche Fälle waren wir die ganze Zeit gut ausgerüstet, glücklicherweise hatten wir noch vegane d-eat Ersatzmahlzeiten dabei. Einfach schnell und gut mit Wasser anrühren – einfach Alles drin. So gingen wir inzwischen schon sehr routiniert weiter gen Imada, „google“ versprach uns eine offene Bar/Bistro gegenüber vom Hotel, welches mehr einer Pension entsprach. Auch dort Closed…… Dafür wurde unser Herz erfüllt von Mandelblüten und herrlichen Ausblicken. Farben und Düften gruben sich in den Moment eines jeden Ausblickes hinein und brachte einen grossen Frieden, Mitgefühl, Zuversicht.

Letze Nacht in der Fremde vor einer langen Etappe zurück nach San Sebastian. Von Playa aus, führte uns unser Weg vorbei an verlassenen Ortschaften und nach 5,5h erreichten wie „unser“ El Cabrito. Eine wahre Oase. Schön wieder da zu sein- nachdem wir es 10 Tage vorher verlassen hatten, wenn auch nur um zu Baden und Wasser aufzufüllen, etwas kommunikativer Austausch. So viel haben wir gesehen und erlebt in diesen Tagen, und kein Platz war wie dieser. Und bald kommen wir zurück! Anfang April 2.-9.4.2022 darf ich da ein Yoga Retreat geben- ich freue mich sehr. Am späten Nachmittag erreichten wir San Sebastian – dankbar und glücklich, 190Kilometer lagen hinter uns und viel Höhenmeter. Was bleibt – die Erfüllung. Eine Perlenkette von schönen Momenten und Erinnerungen, Herausforderungen und Vertrauen.

besonderen Dank an Nils, Clara, Peter, Nora und allen die diese Tour möglich gemacht haben!

LA GOMERA – zwischen den ZEITEN

Blick auf den Teide vom Hausberg El Cabritos

Love is not a transaction but a burning flame within you. When it burns the core of who you are, it is liberating. Sadghuru 2021

Meine Zeit hier auf der Insel neigt sich dem Ende entgegen und ich kann und will nicht mehr schweigen meine Meinung zurückhalten. Es gibt keinen einzigen Grund mehr dafür. Der geographische bedingte Abstand zu Österreich hat mich extrem unterstützt den eigenen Gefühlen, der inneren Wahrheit zu vertrauen. Winden wir uns nicht hin und her um uns die Situation , in der wir jetzt alle gelandet sind schön zu reden, um besser zu überleben? Und ja es ist eine Chance und nein es ist nicht mehr verhältnismässig. Zu viel bleibt auf der Strecke. Wichtiges. Gutes, Wahres und Schönes. Neue Geschäftsmodelle entstehen meist – internet abhängig- um wieder eine Art von Sicherheit vorzugaukeln. Die Wirtschaft eine riesige Maschinerie will weiter tun und tut es auch- Pech für die die auf der Strecke bleiben. Ist das noch sozial? Und es bleiben Menschen auf der Strecke, merkt das niemand oder koste es tatsächlich was es wolle? Sind wir dort gelandet?

Ich glaube nicht daran, dass die Impfung alles rettet, wer sagt das, wer denkt das und wer weiss das? Es gibt keine diesbezüglichen Erfahrungen. Ich bin kein genereller Impfgegner- wie es zB. Rudolf Steiner einer war , möchte aber selbst abwägen und dieses Recht jedem zustehen und vertraue eher dem konventionellen Ablauf bei der Einführung eines neuen Impfstoffes von jahrelangen Testphasen. Jeder soll für sich entscheiden ganz klar – frei. Laut New York times ist es übrigens nicht sicher ob der Impfstoff tatsächlich den anderen „hilft“ oder doch „nur“ sich selbst. Wir werden sehen. Aufgewachsen in Ostdeutschland kann ich nur darum bitten, das Menschenrecht einer freien Entscheidung un- berührt zu lassen- ich weiss wovon ich spreche. Manches kommt mir- leider seid Monaten -so bekannt vor. Noch dazu hab ich in meiner Wahlheimat Österreich wenig bis gar kein Mitspracherecht als Ausländerin (auch nach 18 Jahren nicht) – der Herr Bundeskanzler spricht nicht zu mir. Vielleicht geht es anderen auch so- sicher sogar.

Dabei sind es wir Menschen , im mit einander des sozialen und direkten Kontaktes , was uns ausmacht stärkt und verbindet. Yoga ist ein Tool was uns diesbezüglich unterstützt, auch wenn dabei jeder für sich – auf der eigenen Matte- praktiziert, getragen werden die Stunden durch das Zusammen-Sein- dabei entsteht ein energetisches Feld . Eines in dem die, die sich darin befinden regenerieren und so u.a. ihren Körper kräftigen, die Sinne schulen , ihr Immunsystem stärken, Ihre Ängste vergessen, ihren Geist beruhigen, das Atmungssystem trainieren. Hier ist mir vieles bewusst geworden – im wieder erleben eines menschlichen Miteinanders, einer geöffneten Gastronomie etwas Kultur, Musik, Yoga wie wichtig all diese Dinge doch sind.

So bin ich in dieser Zeit hier sehr viel gewandert, meine Füsse trugen mich hinauf und hinunter über Stock und viele, viele Steine. Oft Allein oder zu zweit – Austausch und Meditation- Frieden und Freude- Licht und Dunkelheit und habe so unglaubliche Naturschauspiele sehen können. Besonders wertvoll dabei die Zeit am morgens am Strand mit Sonnenaufgängen, Tandava und täglicher Bewegung im Element Wasser.

Ganz viel Sonne auf der Haut , ganz viel Freude und Liebe im Herzen die ich mit Euch teilen möchte. Die Wahrheit finde ich in mir selbst und ich weiss sie, jedes hinsetzen zur Meditation stärkt uns von innen und macht uns unendlich stark und unbezwingbar.

Auch auf der ÖKO-Finca El Cabrito war einiges anders als sonst, achtsam und sorgfältig vorbereitet war man darauf bedacht unter den Umständen 2020 den Gästen einen entspannten Urlaub zu ermöglichen – und das ist gelungen – keine Frage! Ein grosses Dankeschön dem gesamten Team! und ganz etwas besonders trat ein in dieser Zeit es regnete – und das erstmals wieder nach drei jähriger Trockenheit, die Staudämme (drei) sind alle wieder gefüllt und sogar der Baranco führt wieder Wasser. Grossartig, viele Sorgen waren auch mit dem Wassermangel verbunden – ein Aufatmen der ganzen Insel -Erde , Pflanzen, Tiere und Menschen re- agieren direkt auf das kostbare nass.

Ist die Sonne untergegangen, zeichnet sich der Mond ab. Ist der Mond verschwunden, verweilt das Bewusstsein. Ist das Bewusstsein gegangen, bleibt die Räumlichkeit. Die drei Gesänge- Erschauern des Lebens, Heilige Freiheit und Glückseligkeit: Sie lösen sich darin auf. Lalla

Die Reflektion dessen was ich hier wahrnehmen kann, ist traumhaft. Die Ausblicke einmalig- ein paar Impressionen von Wanderungen in und um El Cabrito und aus dem Valle Gran Rey, wo ich in einem feinen kleinen Appartment ein paar letzte Tage ein zu Hause fand.

Und wie geht es nun weiter? Täglich frisch, spontan, zuversichtlich, klar, offen und mit einer Art Erwartungslosigkeit die ganz viel Raum für das schafft, was um uns ist. Freude auf Mit- Einander Sein. Bereit hinzuschauen auch auf die Dunkelheit. UND Ganz viel Bedürfnis hineinzugeben, was meinem Potential Ausdruck verleiht. Mit Dir!

Herzlichst bis ganz bald in Austria und dann zu einer Woche Yogaferien wieder hier auf La Gomera 10-17.4.2021 – mehr Infos findest du dazu hier

besonderen Dank an: das EC- Team; die Weihnachtsgäste- Familie; Nils ; Diego; Michael